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Von Kaiserinnen und Königinnen

Adelsdamen mal ganz Vintage

Hätte mich Günther Jauch vor Kurzem noch gefragt, wer die letzte deutsche Kaiserin gewesen ist, hätte ich vermutlich auf Angela Merkel oder die Frau von Franz Beckenbauer getippt. Nachdem unser weltunbekanntes ­Redakteuren-Duo das neue Themen-Highlight für die ­akpool-User endlich in Stein meißelte, warf ich mit Fragezeichen nur so um mich. Aber, ‘Google sei Dank!’
Für Euch habe ich nun sechs interessante Adelsdamen aus vergangener Zeit in Kurzporträts zusammengestellt. Der Schwerpunkt lag vor allem in der Herausstellung individueller Besonderheiten der Damen. Also keine stupiden Datenchronologien, sondern einzigartige Frauen erwarten Euch. Lasst Eurer Neugier freien Lauf! Falls Ihr Fragen habt, meldet Euch einfach bei uns!
Autorin J. X.

Königin Luise von Preußen
(10.03.1776 – 19.07.1810)

Königin der Herzen!
Als Prinzessin zu Mecklenburg-Strelitz heiratete sie am Weihnachtstage 1793 den friedliebenden König Friedrich Wilhelm III. Er schätzte vor allem ihr ungezwungenes Naturell, welches sich mit einer in Zauber gehüllten Schönheit verband. Er liebte den einfachen, unkonventionellen Umgang mit ihr außerhalb der königlichen Aufgaben. Auch dem preußischen Volke blieb dieser Zauber, die Frische und Anmut der Luise nicht verborgen und so katapultierte sie sich in die Herzen als auch in die Lehr- und Lesebücher an den Volksschulen­. Ein regelrechter ­Luise-Kult begann. Diesen ­versuchten die russisch-preußischen Koalitionspartner auch gegen Napoleon einzusetzen. Nachdem dieser innerhalb von 6 Tagen Preußen vernichtend schlug, versuchte die schöne Luise die Bedingungen der Friedensverhandlungen zum Wohle des Preußenvolkes hinzusteuern. Dies funktionierte leider nicht wie geplant und nach dem Friedensvertrag von Tilsit floh die königliche Familie nach Memel, damals der nördlichste Landkreis des Preußenreiches. Mit 34 Jahren verstarb Luise, nach damaligen medizinischen Befunden, an gebrochenem Herzen. Tatsächlich aber an Typhus. Beigesetzt am 30. Juli 1810 im Berliner Dom, findet man ihre letzte Ruhestätte heute im Park Schloss Charlottenburg.
Königin-Luise-Postkarten…

 

Kaiserin Auguste Viktoria
(22.10.1858 – 11.04.1921)

Die letzte deutsche Kaiserin!
Geboren als älteste Tochter von Friedrich VIII, kurzer Regent des kleinen Fleckchens Schleswig-Holsteins (1863 – 1866), wurde sie, wider allen Gespötts des preußischen Volkes, im Februar 1881 mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen vermählt. Sie bewohnten zunächst das Stadtschloss im Park Sanssouci. 1888, im sogenannten Dreikaiserjahr, fand am 15 Juni die Krönung des Paares statt – das letzte Kaiserpaar in der deutschen Geschichte! Aber auch als Landesmutter ging sie in die Historie ein. Außergewöhnlich waren ihre anonymen Besuche bei mittellosen Familien, um Geldgeschenke zu überbringen. Sie unterstützte soziale ­Einrichtungen, ließ aber auch Kinder- und Säuglingsheime sowie Volksküchen errichten. Sie übernahm unzählige Protektorate, z. B. für den“ Evangelischen Kirchenbauverein“, die „Deutsche Rote Kreuz Gesellschaft“ und gründete sogar den „Vaterländischen Frauenverein“, dessen Hauptaufgabe die Versorgung verwundeter Soldaten innehielt. Auch die Förderung von Universitätszulassungen begabter Frauen gehörte zu ihren Freiwilligkeiten. Nach Ende des I. Weltkrieges folgte sie ihrem Mann ins niederländische Exil, wo sie drei Jahre später verstarb (1921). Eine unerwartet große Anteilnahme schenkte ihr das deutsche Volk auf ihrem letzten Weg in den Antikentempel von Sanssouci.
Kaiserin-Auguste-Postkarten …

 

Königin Elena von Italien
(08.01.1873 – 28.11.1952)

Die Medizinliebhaberin!
Als Prinzessin von Montenegro wurde auch sie, wie viele andere Thronanwärterinnen, nach Petersburg ins ­Smolny-Kloster geschickt, um die Etikette zu erlernen. Zudem absolvierte sie ein Studium in Politik und Philosophie an der Sankt-Petersburger Universität.
Die Heirat mit Kronprinz Viktor Emanuel 1896 verschaffte ihr unterschiedlichste Titel, aber als Königin von Italien hat sie sich in den Geschichtsbüchern verewigt.
Das Besondere an Elena war ihr medizinisch-wissenschaftliches Interesse. Angeblich sollte sie es auch zu einem Doktortitel gebracht haben, was aber nicht belegt ist.
Unumstößlich sind aber ihre Förderungen im Bereich der Behandlung von Parkinsonerkrankten. Sie finanzierte Untersuchungen und Studien, vor allem in Zusammenarbeit mit bekannten Ärzten wie z. B. Dr. Walther Völler und sorgte sogar für die Errichtung der ersten Klinik in Italien, für Patienten mit Gehirnentzündungen, eine damalige Ursache für Parkinsonerkrankte.
Königin-Elena-Postkarten…

Königin Wilhemina der Niederlande
(31.08.1880 – 28.11.1962)

Urgroßmutter vom König Willem Alexander!
Bereits mit 10 Jahren besteigt sie, unter dem Vormund ihrer Mutter Emma und als erste weibliche Nachfolgerin, den Thron der Niederlande. Das 18. Lebensjahr krönte sie zur offiziellen Königin ohne Regentschaftsvertretung. Außergewöhnlich war ihr Kampf, als unparteiisch-neutrale Nation in beiden Weltkriegen aufzutreten. Der Angriff des Deutschen Reiches jedoch, zwang sie trotzdem, sich militärisch zu verteidigen. Nach 58 Thronjahren dankte sie ab. Sie hinterließ ihrem Volk als auch ihrem Urgroßenkel, heutiger König Willem-Alexander, eine demokratisch-gefestigte Monarchie, aber auch persönliche Kreativitäten, denn sie war eine leidenschaftliche, begabte Malerin.
Königin-Wilhelmina-Postkarten …

 

Königin Elisabeth von Belgien
(25.07.1876 – 23.11.1965)

Nichte der Kaiserin Sissi!
Aufgewachsen in einer hochintellektuellen, kunst- und ­sozialfördernden Familie bayrischen Ursprungs, bleibt Elisabeth von Belgien als eine intelligente, begabte und sozial engagierte Regentin in unserer Erinnerung.
Sie spielte mit Leidenschaft Geige und Klavier, liebte Opern, Wagner sowie musikalische Wettbewerbe und scheute sich nicht, jene auch in Tagen des Kalten Krieges, in Moskau oder Warschau beizuwohnen. Natürlich nutzte sie diese Reisen auch, um ihrer politischen Verantwortung nachzukommen und führte Schlichtungs- und Friedensgespräche. Ab Februar 1934 regierte sie als alleiniges Oberhaupt Belgien, da ihr Mann Albert I. verstarb.
Ihr sozialer Charakter zeigte sich vor allem in den Zeiten des ersten als auch zweiten Weltkrieges. Bestimmt und selbstlos half sie in Lazaretten aus. Unerschrocken und entschieden fährt sie zu Zeiten des zweiten Weltkrieges mit ihrem Fiat durchs belgische Land, um verletzen Soldaten und Flüchtlingen zu helfen.
Ihre letzten Jahre verbrachte sie friedvoll mit all ihren Leidenschaften und erlag mit 89 Jahren einem zweiten Herzinfarkt.
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Prinzessin Marie Auguste von Anhalt
(10.06.1898 – 22.05.1983)

Adoptivmutter von Frédéric Prinz von Anhalt!
Vieles vom Leben mitbekommen, findet der Interessierte doch nur wenig umfangreiche Informationen von ihr im Googledschungel. Das wohl Erstaunlichste ist, dass der uns bekannte Prinz Frédéric von Anhalt, damals Robert Lichtenberg gerufen und Betreiber mehrerer Sauna-Klubs, seinem Titel ihr zu verdanken hat. Wie kam es dazu?
Maries erster Mann, Prinz Joachim von Preußen, wählte den Freitod und auch die zweite Ehe mit Johannes-Michael Freiherr von Loen sollte nicht von lebenslanger Dauer sein. Um ihren Unterhalt zu bestreiten, arbeitete Sie noch bis Mitte der 50iger als Empfangsdame in der Hauptverwaltung der ­WASAG-Chemie Aktiengesellschaft. Der Tod ihres Sohnes 1980 führte die Prinzessin in die völlige Verarmung – der Grund, warum sie das Angebot von Robert Lichtenberg, dann Prinz Frédéric von Anhalt, annahm und ihn adoptierte. Er sorgte bis zu ihrem Tod 1983 für ihren Unterhalt.
Marie-Auguste-Postkarten …

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