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Geschichte, Politik, Militär

Alte Ansichtskarten und Geschichte, Politik, Militär

Historische, politische und militärische Themen zählten vom frühen 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts zu den populärsten Motiven auf historischen Ansichtskarten. Die Spannbreite reicht von harmlosen nostalgischen Reminiszenzen an bedeutende historische Ereignisse bis hin zur politischen Propaganda. Zu historischen Großereignissen wie auch zu aktuellen politischen oder militärischen Themen wurden hierfür zum Teil ganze Serien von Ansichtskarten entwickelt, die von vornherein auch als Sammlerstücke gedacht waren. Die Verbreitung von Ansichtskarten fällt mit dem Anbruch des Zeitalters der Massenkommunikation zusammen. Die große Popularität von Motiven aus der Geschichte, der Politik und des Militärs stand in engem Zusammenhang mit dem erstarkenden Nationalismus und der damit verbundenen großen Wertschätzung nationaler militärischer Stärke seit dem frühen 19. Jahrhundert.

Am Anfang des 19. Jahrhunderts stand die Französische Revolution von 1789 mit ihrer Forderung nach Bürgerrechten und nationaler Selbstbestimmung. Durch die napoleonische Expansion wurden diese Ideen nach ganz Europa getragen. Doch regte sich Widerstand gegen die napoleonische Herrschaft, der sich in zahlreichen Aufständen, Kleinkriegen und schließlich in den sogenannten Befreiungskriegen entlud. Insbesondere auf dem Gebiet des späteren Deutschen Reiches führte Napoleons verlustreicher Rückzug aus Russland zu einem Aufschwung der nationalen Bewegung, die letztlich zu seiner militärischen Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 und zu seinem Sturz beitrug.

Das Deutsche Kaiserreich und Europa

Die Neuordnung Europas durch den Wiener Kongress 1814/15 enttäuschte vor allem liberale Kräfte, die sich für nationale Einigung und Durchsetzung der Bürgerrechte in Deutschland stark gemacht hatten. Die politische Ordnung in Mitteleuropa war nach der gescheiterten Revolution von 1848 geprägt vom Dualismus zwischen Österreich-Ungarn und Preußen, beide die mit Abstand mächtigsten Mitglieder des Deutschen Bundes, einer losen Föderation von unabhängigen Staaten. Erst mit den Einigungskriegen – dem Krieg gegen Dänemark 1864, dem Deutschen Krieg zwischen Preußen und Österreich 1866 und dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 – konnte sich Preußen die unbestrittene Führungsrolle im Deutschen Bund sichern und die nationale Einheit weitgehend nach eigenen Wünschen gestalten. Am 18. Januar 1871 wurde Wilhelm I. von Preußen zum Deutschen Kaiser ausgerufen und damit das Deutsche Reich begründet.

Das Deutsche Kaiserreich war als konstitutionelle Monarchie mit einem frei gewählten Parlament gegründet worden, doch de facto war es ein von Preußen geführter autoritärer Machtstaat. Unangefochtene Führungsfigur war der preußische Ministerpräsident und deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck. Die Besonderheiten der preußischen Verfassung beließen auch der Armee sowie der Staatsverwaltung Handlungs- und Entscheidungsspielräume, die eine tiefere Demokratisierung verhinderten. Als 1888 kurz nacheinander Wilhelm I. und sein Sohn Friedrich Wilhelm III. verstorben waren, bestieg der junge Wilhelm II. den Thron des Deutschen Kaiserreichs. Nach einer kurzen Phase des Übergangs entließ er 1890 Otto von Bismarck und begründete ein „persönliches Regiment“.

Während das Deutsche Kaiserreich wirtschaftlich und kulturell aufblühte, geriet es außenpolitisch zusehends in die Isolation. Dies lag zum einen an einer aggressiven Kolonialpolitik auf der Suche nach dem „Platz an der Sonne“, zum anderen aber auch an einer Reihe außen- und bündnispolitischer Fehlentscheidungen. Vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs war Europa in zwei große Blöcke gespalten: die Entente cordiale, zu der sich Großbritannien, Frankreich und Russland zusammengeschlossen hatten, und die Mittelmächte Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien. Letztlich waren es diese Bündnisrivalitäten und die damit verbundenen Unterstützungsgarantien, die einen wichtigen Grund für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs gaben. Unmittelbarer Auslöser war jedoch die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 und die unannehmbaren drakonischen Strafmaßnahmen, die Österreich-Ungarn einforderte.

Die Weltkriege

Nach anfänglichem schnellen Vormarsch der deutschen Truppen in Frankreich, wurden diese im September 1914 vor Paris gestoppt. Es begann der bis 1918 das Geschehen an der Westfront prägende Stellungskrieg, der sich durch weitläufige Grabensysteme und geringe Gebietsveränderungen bei extrem hohen Verlusten auszeichnete. An der Ostfront hingegen war es deutschen Truppen unter der Führung von Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff gelungen, die nach Ostpreußen eingefallene russische Armee zurückzudrängen und erhebliche Gebietsgewinne zu erreichen. Als entscheidende Wendung im stagnierenden Kriegsverlauf erwies sich der Kriegseintritt der USA 1917 auf Seiten der Entente, nachdem das Deutsche Reich zuvor den uneingeschränkten U-Boot-Krieg erklärt hatte. Im Herbst 1918 musste die militärische Führung einsehen, dass der materiellen und physischen Überlegenheit der Entente nicht mehr zu entgegnen war. Die Dritte Oberste Heeresleitung unter Hindenburg und Ludendorff trat zurück, Wilhelm II. dankte ab und floh am 9. November 1918 nach Holland, während in Berlin nach Unruhen die Republik ausgerufen wurde.

Die Weimarer Republik, getragen von Sozialdemokraten, Liberalen und der katholischen Zentrumspartei, war von Beginn an eine belagerte Republik. Bis 1923 war sie ökonomisch und politisch in einem Ausnahmezustand und ständig vom Zusammenbruch bedroht. Erst dem Reichskanzler und späteren Außenminister Gustav Stresemann gelang es, die Weimarer Republik nach innen wie nach außen zu stabilisieren. Diese kurze Blütezeit zwischen 1923 und 1930 wird oftmals auch als die „Goldenen Zwanziger“ bezeichnet, da sich eine unvergleichbare kulturelle Dynamik und Vielfalt entfalten konnte, die in vielen Bereichen weltweite Maßstäbe gesetzt hat. Gleichwohl blieb die wirtschaftliche und politische Lage weiterhin instabil und der Ausbruch der Weltwirtschaftskrise seit 1929 stürzte die Weimarer Republik wieder in ein politisches Chaos, das sie nicht überlebte. Von rechten und linken Radikalen belagert, entschied der Reichspräsident Paul von Hindenburg am 30. Januar 1933 schließlich den Führer der NSDAP Adolf Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Damit war das Ende der Weimarer Republik und damit der ersten Demokratie in Deutschland besiegelt

Nachkriegszeit und Deutsche Einheit

Nach der Machtübernahme zerstörten die Nationalsozialisten konsequent die demokratisch-freiheitliche Ordnung und etablierten einen gleichgeschalteten rassistischen Führerstaat, dessen aggressive Expansionspolitik 1939 schließlich in den Zweiten Weltkrieg führte. Nach anfänglichen großen Erfolgen auf Kriegsschauplätzen in Europa und Asien gerieten das Deutsche Reich und seine Hauptverbündeten Italien und Japan nach dem Kriegseintritt der USA im Dezember 1941 in die Defensive bis schließlich 1945 die “Achsenmächte” den alliierten Truppen bedingungslos kapitulierten. Deutschland zeichnete Verantwortung für die Ermordung von Millionen von Menschen aufgrund ihrer Herkunft. Insgesamt forderte der Zweite Weltkrieg ca. 55 Millionen Opfer.
Die Weltordnung nach 1945 war geprägt von den ideologischen und politischen Gegensätzen der beiden Supermächte USA und Sowjetunion, die sich mit ihren jeweiligen Bündnispartnern im “Kalten Krieg” gegenüberstanden. Der “Eiserne Vorhang”, die Trennlinie zwischen den beiden Machtblöcken, verlief mitten durch Deutschland, das in zwei Teile gespalten wurde. Während die Bundesrepublik Deutschland sich zu einer Demokratie nach westlichem Vorbild entwickelte, wurde in der Deutschen Demokratischen Republik eine Diktatur nach sowjetischem Vorbild errichtet. Erst mit dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 und den damit verbundenen Freiheitsforderungen der Menschen in Mittel- und Osteuropa zerbrach das sowjetische Imperium und konnte das geteilte Deutschland am 3. Oktober 1990 als demokratischer Rechtsstaat vereinigt werden.

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