Historische Postkarten und Porto
Portokosten von historischen Ansichtskarten
Von 1897 bis 1918 erlebte die Postkarte ihre Blütezeit. Damals wurden über 950 Millionen Karten im Jahr versendet.
Ein Grund dafür war das billigere Porto im Vergleich zum Brief. Es betrug nur 7,5 Pfennig. Das Porto wurde übrigens meistens mit einer 5 Pfennig und einer 3 Pfennig Briefmarke bezahlt.
Litho-Ansichtskarte 18. Verbands Schießen 1901, Heidelberg am Neckar
Doch die Preise stiegen schnell. 1920 betrug das Porto bereits 30 Pfennig, 1922 35 bis 85 Pfennig (Postkarten mit Rosettendruck). Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Währungsreform kosteten Postkarten dann wieder 10 Pfennig, ab 1963 15 Pfennig, ab 1982 60 Pfennig und ab 1997, 100 Pfennig.
Ganzsachen und Antwort-Postkarten
In der Frühzeit der Postkarte waren keine Briefmarken notwendig. Seit 1873 war das Porto in die Postkarten eingedruckt. Diese so genannten Ganzsachen sind in der Philatelie und in der Philokartie besonders begehrt. Generalpostdirektor Heinrich Stephan führt die Postkarte anfangs noch mit Briefmarke 1870 in Deutschland ein. Gleichzeitig setzt er auch erstmals ein landesweit einheitliches Porto von 5 Pfennig durch., als bezahlte Rückantwort kostete sie das Doppelte. Diese Antwortpostkarten wurden von 1891 bis 1992 verwendet.
Ganzsache Litho Wartburg, Eisenach, Thüringen
Feldpost ohne Porto
Feldpost Brandenburger Tor, Unter den Linden, Berlin
Während des Ersten Weltkrieges von 1914 bis 1918 waren die Postkarten an die Soldaten an der Front vom Porto befreit. Die Feldpost an Marine, Heer oder Luftwaffe kostete den Kartenschreiber also nichts. Zu dieser Zeit wurde die Post in den Städten bis zu drei Mal täglich zugestellt, in Großstädten sogar noch häufiger. Bis zum Jahr 1905 durfte man die Postkarte übrigens nur auf der Rückseite als Ergänzung zum Bild beschreiben. Die Vorderseite war neben dem Stempel und der Adresse für das Porto reserviert. Erst seit 1906 gibt es weltweit Postkarten mit geteilter Vorderseite. In Grossbritannien ist die Aufteilung im Übrigen genau andersherum, dort befindet sich das Briefmarken-Porto auf der Rückseite.
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