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Entstehung und Entwicklung der Philatelie
Bereits im frühen Altertum versendete man Nachrichten und Schriftstücke, die den heutigen Briefen sehr ähneln. Forscher haben vor einigen Jahren festgestellt, dass schon um 2.000 vor Christus Schriftstücke auf Papyrusrollen verfasst worden sind. Darüber hinaus wurde die älteste bekannte Poststation schon um 255 v. Chr. errichtet, weiterhin transportierten die Römer und Griechen ihre Postwaren vorwiegend zu Pferd oder auch über den Postweg. Dazu kommt, dass die Mongolen, die im 12. und 13. Jahrhundert unter dem damaligen Herrscher Dschingis-Khan lebten, über 10.000 Poststationen einrichteten.
Später, im Mittelalter, war es dann der Fall, dass vor allem Mönche und Kaufleute die Briefe überbrachten. Ein Beispiel ist, dass der Fürst von hurn und Taxis schon im Jahr 1500 dafür sorgte, dass regelmäßiger Postverkehr im Römischen Reich möglich war.
Die erste Postagentur, welche durch Thurn und Taxis entstand, war ab 1615 für die Verwaltung des Generalpostmeisteramtes zuständig – sie bestand insgesamt bis 1867.
Im vergleich zu Deutschland wurde in England schon im Jahr 1516 ein königliches, zentrales Postamt eingerichtet – hierzulande wurde der Briefverkehr zunächst durch die Zollgrenzen bzw. Landesfürsten etwas eingeschränkt.
So entwickelte man in England nach und nach die Briefmarke, zunächst zum Preis von einem Penny, im Jahr 1835.
Die erste Briefmarke und das nachfolgende Sammelfieber
Kaum wurden die ersten Briefmarken herausgegeben, gab es bereits die ersten Fans der kleinen Papierquadrate. Zwar waren diese Menschen noch recht selten, allerdings wurde die Sammlerei mit der Zeit für immer mehr Menschen zu einer wahren Leidenschaft. Bis dahin war es allerdings noch ein weiter Weg, denn zu jenem Zeitpunkt ahne noch niemand, welche großen Mengen an Briefmarken irgendwann einmal erscheinen würden.
Die Marken selbst wurden jedoch natürlich noch nicht in den heute bekannten Alben, sondern in vielen anderen Varianten aufbewahrt. Manche reihten sie an Bindfäden auf oder klebten sie auch einfach auf Tapeten. Ein noch heute sehr bekannter Briefmarkensammler, Dr. Moschkau, empfahl den Sammlern im 19. Jahrhundert sogar noch, Marken mit kleinen Fehlern abzuschneiden – allerdings sind genau diese heute oft zu unbezahlbaren Schätzen geworden.
Einige Jahre später stellte man fest, dass das Aufbewahren der Marken in speziell dafür geeignete Alben deutlich praktischer war. Viele davon haben heute, sofern sie gut erhalten sind, einen recht hohen Sammlerwert. Im Jahr 1889 wurde der Falz erfunden, womit mit der Zeit auch die praktischen Falzlosalben und die Steckalben entstanden. Somit war es für Sammler deutlich einfacher geworden, die Marken gut zu schützen und gleichzeitig für Ordnung im Album zu sorgen.
Nach alldem war es nicht verwunderlich, dass sich irgendwann die ersten Briefmarkenvereine gründeten. In diesen tauschten sich Sammler über ihre Leidenschaft aus und handelten auch untereinander mit ihren Marken. Der erste, offizielle Briefmarkensammlerverein entstand in den USA im Jahr 1856 und trug den Namen “Omnibusclub”, einige Jahre später gründete sich die ähnlich große “Stamp Association”. Innerhalb Deutschlands gilt bis heute der “Süddeutsche Philatelistenverein” (Philatelist = Briefmarkensammler) als Vorreiter.
Selbst die Presse wurde irgendwann auf die beliebte Sammlerei aufmerksam: Um 1840 schrieb man die ersten Artikel über Briefmarken in Zeitungen, bald darauf brachten diverse Verlage sogar spezielle Sammlerzeitschriften heraus. Die bis heute erste davon war der “The Monthly Advertiser” in Liverpool, in Deutschland gilt das “Magazin für Briefmarkensammler”, das am 1.5.1863 in Leipzig das erste Mal veröffentlicht wurde, als Pionier in der nationalen Presse.
Die berühmtesten Briefmarkensammler der Welt
Der erste Briefmarkensammler der Welt ist heute natürlich nicht mehr festzustellen, allerdings lässt sich durchaus nachweisen, dass viele berühmte Sammlungen aus den europäischen Königshäusern stammen und bis heute in deren Besitz sind. Vor allem Großbritannien und seine Kolonialstaaten hegen bis heute ihre Sammlungen, deren Wert in die Multimillionen geht. Sehr bekannt waren außerdem Sammlungen von Zar Nikolaus III, von König Faruk von Ägypten oder auch vom rumänischen König Carol.