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Personen & Persönlichkeiten

Motive – Personen und Persönlichkeiten

Jede Zeit, von der Antike bis zur Gegenwart hatte ihre eigenen Persönlichkeiten.
Eine alte Ansichtskarte verrät viel über eine Person. Im Laufe der Zeit haben sich die Art der Abbildungen stark verändert. Hier finden Sie eine Auswahl an Karten, von der Monarchie bis zur Moderne.

Geschichte ist nicht allein die Sammlung von Daten und Fakten, sondern sie beinhaltet aus heutiger wissenschaftlicher Sicht den Versuch, rückblickend das Warum von jenen Entscheidungen nachzuvollziehen, die Einfluss auf die Gegenwart genommen haben und uns alle betreffen. Kurz auf den Punkt gebracht, beschreibt Geschichte das Zusammenspiel von drei wesentlichen Faktoren: große Führungspersönlichkeiten, eine weltverändernde Idee/Ideologie und die Mobilisierung der Masse, die sich für die Idee aber in erster Linie für den charismatischen Anführer begeistern lässt. Fragen wir nach der Rangfolge der drei geschichtsbewegenden Kriterien, steht selbstverständlich die charismatische Führungspersönlichkeit an erster Stelle.

Ansichtskarten verraten mehr über Handlungsabsichten

Diesen Personen gilt es nahezukommen, um ihr Wirken zu verstehen, und eine wichtige und unerlässliche Quelle über diese Führungspersönlichkeiten bilden historische Postkarten und Ansichtskarten, die uns zumeist nicht nur einen Menschen im Porträt zeigen, sondern einen Menschen in seinem Umfeld und in seiner zeitgenössischen Umgebung.

Historische Postkarten und Ansichtskarten sind zur Analyse der Vergangenheit Hilfsmittel und Quellen von unschätzbarem Wert. Dabei ist nicht nur die Darstellung auf der Vorderseite mit dem Bildnis/Porträt einer historischen Persönlichkeit von großem Wert, sondern auch der (subjektive) Text, den ein Zeitgenosse an einen Bekannten oder einen Verwandten dazu aufgeschrieben hat.

Ansichtskarten haben sich von der Antike bis zur Kaiserzeit verändert

Ansichtskarten und historische Postkarten haben indes für die Geschichtswissenschaft als auch für die kunst- und sozialgeschichtliche Disziplin unterschiedliche Bedeutungen. Postkarten mit historischen Persönlichkeiten der Antike geben beispielsweise in der Regel Zeichnungen oder Fotografien von Büsten oder Fresken wieder, die Cäsar oder Augustus abbilden, wie beide zu Lebzeiten in Stein gemeißelt worden sind. Ob sie so waren, wie die idealtypische Darstellung zeigt, mag bezweifelt werden, denn Auftragskunst schafft Ideale, keine Realitäten. Ähnliches gilt für historische Postkarten mit Porträts von Napoleon Bonaparte oder Friederich dem Großen. Sie sind von zeitgenössischen Gemälden aufgenommen worden, die eine idealisierende Darstellung – meist aus den Idealvorstellungen der Zeit – wiederspiegeln, aber wenig gemein haben mit der Realität. Dennoch haben solche Darstellungen historischer Persönlichkeiten auf Postkarten und Ansichtskarten einen unschätzbaren Wert, dienten sie doch zum Beispiel in den Dorfschulen des preußischen Staates zur Illustrierung des “erbauenden” Geschichtsunterrichts und der Unterweisung in “vaterländischer Gesinnung”. Die abgebildeten Personen sollten als Beispiel dienen, eine entsprechende Postkarte mit einer (nachahmenswerten) historischen Persönlichkeit im Porträt galt als “Fleißkärtchen” und als hohe Auszeichnung. Der Kaiser blickte gütig und väterlich, und so zeigen ihn die meisten historischen Ansichtskarten. Die Postkarte hatte mit der Realität wenig zu tun, sondern diente vorwiegend staatsbürgerlichen, erziehenden Zwecken.

Das Foto ermöglicht den Blick ins Private

Dies änderte sich ganz allmählich, als die neue Fotografie-Kunst eine völlig andere Darstellung und Abbildung erlaubte. Spätestens seit 1900 sind reale historische Menschen auf Postkarten realistisch dargestellt worden, die nicht an der Spitze von Politik oder Gesellschaft standen. Sie zeigen Menschen in Situationen statt in Pose und im starren Porträt. Der Erste Weltkrieg hat eine Fülle dieser Ablichtungen hervorgebracht, und plötzlich waren nicht nur der Kaiser und seine Generäle zu sehen, sondern einfache Menschen an sich, der so genannte “kleine Mann”. Junge Gefreite posierten vor der Kulisse von Verdun, oder junge Mädchen oder Kinder spielten Ball im Berliner Tiergarten. Die historische Postkarte hatte das Private entdeckt. Die Realität oder die Idylle – je nach der Sichtweise des Betrachters und jenseits der großen politischen Ereignisse – wurde zum Sujet der Ansichtskarte per excellence. Für den heutigen Betrachter und Sammler bieten diese historischen Postkarten eine schier unerschöpfliche Fülle an soziokulturellen Informationen.

Die Technik der Fotografie erlaubte es plötzlich, dass nicht nur gekrönte Häupter oder
geschichtsträchtige Ereignisse und würdevolle Personen auf Postkarten erschienen, sondern auch eine Kommerzialisierung des Mediums einsetzte. Schauspieler, Sänger oder Wirtschaftsgrößen entdecken den Wert des Mediums als visuelle Werbung und ließen sich in schnell wachsenden Studios im Porträt in einer (nachgestellten) Kulisse oder Filmszene, im Urlaub oder privat ablichten, um ihren Verehrern (heute Fans) ein Erinnerungsobjekt mit Originalautogramm zukommen zu lassen.

Postkarten mit Sportlern, Künstelern und Schauspielern

Den nächsten Schub an Beliebtheit und an gestiegenem Sammlerwert erreichte die historische Postkarte mit dem Aufkommen der Farbfotografie. Die historischen Persönlichkeiten und die bekannten Schauspieler der 20- und 30-Jahre mussten spätestens seit den 50-ern ihre Beliebtheit mit Fußballspielern oder Tennisprofis teilen.

Für Sammler ist das kein Manko. Es gibt Sammel- und Themenfelder, die unerschöpflich sind. Und kein Liebhaber historischer Ansichtskarten oder Postkarten wird je auf die Idee kommen, ein Objekt seiner Begierde, ob Fan-Porträt oder die Abbildung einer historischen Persönlichkeit aus dem Internet downzuloaden.

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